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InkA Wetterau gGmbH

Happy Birthday InkA Wetterau


Happy Birthday InkA

 

5 Jahre InkA Wetterau gGmbH – ein Blick zurück und nach vorn

Vor 5 Jahren, im August 2017, nahm der unabhängige Beratungsdienst InkA Wetterau gGmbH (InkA) seine Tätigkeit in Bad Nauheim auf. Inzwischen hat sich InkA als fester Bestandteil der Beratungsdienste in der Region nicht nur etabliert, sondern ist „der“ Ansprechpartner, wenn es um Teilhabe auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt und um Beratung, Unterstützung und kontinuierliche Begleitung von Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf beim Übergang von der Schule in das Berufsleben geht.

Die Idee für die Gründung von InkA entstand im Jahre 2015 beim Inklusionsverein yourplace e.V. mit Sitz in Ortenberg. Dort trafen sich regelmäßig Mitglieder des Vereins, um sich für Inklusion in der Region einzusetzen. An den Treffen nahm auch Moritz teil, ein damals 21-jähriger junger Mann mit Down-Syndrom. Moritz hatte seine Schulzeit beendet und sollte auf Empfehlung der Agentur für Arbeit nun die berufliche Bildung in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM) absolvieren. Doch diese Anschlussperspektive war für Moritz, der inklusiv aufgewachsen und vor dem Besuch der Förderschule geistige Entwicklung mehrere Jahre inklusiv beschult worden war, völlig undenkbar. Stattdessen wollte er dort arbeiten, wo andere Menschen auch arbeiten – auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Doch diese Möglichkeit stand Moritz nicht offen. Deshalb begannen einige Mitglieder von yourplace e.V., sich mit den Rahmenbedingungen und beruflichen Perspektiven von Schülerinnen und Schülern mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung im Übergang Schule – Beruf auseinanderzusetzen. Dabei stellten sie u.a. fest, dass – obwohl Inklusion in der Schule zunehmend selbstverständlicher wird - dieser Schülerkreis nach Ende der Schulzeit fast ausnahmslos in eine WfbM wechselt, um dort eine berufliche Bildung zu absolvieren und anschließend in einem Arbeitsbereich der WfbM einzumünden. Somit hatte sich für Schülerinnen und Schüler mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung im Bereich der Teilhabe an Arbeit seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 kaum etwas verändert!

Für die Mitglieder von yourplace e.V. war diese Erkenntnis der Anlass, auch die Inklusion im Bereich Arbeit in der Wetterau stärker voranzubringen. Dazu entwickelten die Mitglieder in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Wetterau gGmbH als Interessenvertretung von Menschen mit geistiger Behinderung sowie der Behindertenhilfe Wetteraukreis gGmbH als Träger von WfbMs ein Konzept für einen unabhängigen Beratungs- und Unterstützungsdienst, der junge Menschen mit Behinderungen und ihre Betreuer bei den verschiedenen Wegen in das Berufsleben unterstützt, berät und begleitet. Nach intensiver Vorarbeit stellten Lebenshilfe und Behindertenhilfe schließlich im Jahr 2016 gemeinsam einen Projektantrag bei Aktion Mensch für einen sogenannten Dienst zur betrieblichen Inklusion mit dem Namen Inklusive Arbeit Wetterau gGmbH, kurz InkA. Der Antrag wurde 2017 von Aktion Mensch genehmigt und am 01. August 2017 nahm InkA offiziell die Arbeit in Bad Nauheim auf. Das InkA Team bestand zu diesem Zeitpunkt aus Jochen Rolle und Sandra Jost, im November 2017 kam Gabriele Garte dazu.

Das erste Jahr nach Gründung konzentrierte sich das InkA-Team vornehmlich auf den Aufbau eines umfangreichen und guten Netzwerkes zu allen beteiligten Institutionen /Trägern / Ansprechpartnern rund um das Thema Arbeit. Zugleich wendeten sich bereits unmittelbar nach dem Start die ersten jungen Menschen mit Unterstützungsbedarf hilfesuchend an das Team – einige dieser jungen Menschen betreut InkA noch heute.

Nach 5 Jahren intensiver Arbeit hat InkA inzwischen weit mehr als 200 junge Menschen mit Förderbedarf beim Übergang Schule – Beruf beraten, unterstützt und bei den Übergängen begleitet. Hinzu kommen die Vermittlung von über 250 Schülerpraktika, 9 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen, 2 Ausbildungsplätzen sowie 2 FSJ.

Doch hinter diesen bloßen Zahlen steckt viel Engagement. Denn damit die jungen Menschen und ihre Eltern / rechtliche Betreuer gute Entscheidungen für die Zukunft treffen können, benötigen sie ausführliche und fundierte Informationen über Anschlussmöglichkeiten und deren Rahmenbedingungen. Die Komplexität dieser Thematik erfordert häufig mehrere Beratungsgespräche. Ergänzend zu den persönlichen Gesprächen begleitet InkA die jungen Menschen auch zu Betrieben, zur Reha-Beratung, zu Berufswegekonferenzen, zu Maßnahmenträgern, u.a.m. Diese enge Begleitung sowie die gute Zusammenarbeit mit allen beteiligten Personen /Stellen (u.a. Eltern, rechtliche Betreuer, Pädagogen, Reha-Beratern, u.a.m.) ist dem InkA-Team sehr wichtig, denn nur so lässt sich eine ganzheitliche Sicht in der Suche nach individuellen und passgenauen Lösungen umsetzen. Die vielen positiven Rückmeldungen, die InkA regelmäßig erhält, zeigen, dass dies dem Team gut gelingt.

Neben der Beratung und Unterstützung junger Menschen mit Behinderungen hat InkA von Beginn an auch daran gearbeitet, den Automatismus zwischen Förderschule /Förderbedarf geistige Entwicklung und anschließender Beschäftigung in einer WfbM aufzubrechen. Mit Blick auf Teilhabe an Arbeit war daher ein wichtiger Meilenstein die Umsetzung der alternativen beruflichen Bildung (kurz abBi), die das InkA-Team konzeptionell entwickelt und den Internationalen Bund (IB) Südwest gGmbH bei der Umsetzung im Jahr 2020 unterstützt hat. abBi ist für junge Menschen mit Behinderungen gedacht, die nicht in einem Berufsbildungsbereich eines Werkstattträgers, sondern über einen alternativen Träger auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt qualifiziert werden möchten.

Neben dem starken Engagement, der langfristigen, intensiven Begleitung und der guten Vernetzung sind auch die kostenfreien Dienstleistungen sowie der einfache niederschwellige Zugang zu den Angeboten ein wichtiger Erfolgsfaktor von InkA. Die Finanzierung erfolgte bis Ende Juli 2022 durch Fördergelder von Aktion Mensch (70%) sowie Zuschüsse der beiden Gesellschafter (30%). Ab August 2022 finanziert sich InkA in starkem Maße über Spenden. In diesem Zusammenhang bietet InkA Beratungspatenschafen für alle an, die sichtbar soziale Verantwortung übernehmen wollen, damit sich an der Situation von Menschen mit Behinderungen im Bereich Arbeit etwas ändert und sie eine Perspektive bekommen. Über 20 InkA Beratungspaten (Privatpersonen, Kommunen, Unternehmen, Institutionen und Vereine) unterstützen InkA inzwischen mit jährlichen Spenden. Weitere Spender werden dringend gesucht, damit InkA junge Menschen mit Behinderungen auch weiterhin auf ihrem Weg von der Schule in das Berufsleben beraten, unterstützen und begleiten kann. Denn dafür – das hat die Arbeit der vergangenen 5 Jahre mehr als deutlich gezeigt – besteht ein immens großer Bedarf, der stetig wächst.

InkA empfindet es als große Bereicherung, jungen Menschen mit Behinderungen vielfältige Möglichkeiten der beruflichen Orientierung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen und sie dabei zu unterstützen, ihre Stärken und Fähigkeiten zu entdecken sowie berufliche Perspektiven zu entwickeln. Es gibt inzwischen viele positive Beispiele aus der InkA-Arbeit, die zeigen, dass Teilhabe an Arbeit auch auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gut gelingen kann, wenn die jungen Menschen intensiv und kontinuierlich beraten, unterstützt und begleitet werden. Dafür steht das InkA-Team – und genau das zeichnet die InkA-Arbeit aus!

So freut sich InkA darauf, weiterhin viele junge Menschen mit Unterstützungsbedarf beim Übergang Schule – Beruf begleiten und gemeinsam mit ihnen die Potentiale der Inklusion entdecken und fördern zu können.

Weitere Informationen zu InkA unter www.inka-wetterau.de oder auf der InkA Facebookseite.

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