Wichtige berufliche Erfahrungen
Vermittlung in ein erfolgreiches Praktikum
Seine große Leidenschaft sind Fahrräder. Und obwohl Moritz seine körperliche Behinderung im Radfahren stark einschränkt, war es sein größter Wunsch, sein Schülerpraktikum in einer Fahrradwerkstatt zu machen. Weil es Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Praktikumsplatz gab, wandte sich Moritz an die InkA Wetterau gGmbH. Als ein unabhängiger Dienst mit Sitz im Bad Nauheim hat InkA sich zum Ziel gesetzt, Menschen mit Behinderungen Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Jochen Rolle, Geschäftsführer der InkA, bestärkte Moritz in seinem Wunsch und unterstützte bei der Suche nach einem Praktikumsplatz. Denn: „Jeder - ob mit oder ohne Beeinträchtigung – kann seine persönlichen Stärken und Fähigkeiten im Bereich Arbeit nur dann optimal einbringen, wenn sich die Tätigkeit an seinen Wünschen und Träumen orientiert“, ist Rolle überzeugt.
Einen Praktikumsplatz fand Moritz schließlich bei der e-bike factory in Altenstadt. Der jüngste Geschäftsbereich von German:A, dem führenden Komponentenhersteller im Fahrrad-, Fitness- und Gesundheitsbereich, hat sich auf e-mobilität spezialisiert.
Daniel Lautenschläger von e-bike factory erzählt: „Wir wollten Moritz eine Chance geben. Als kleines Team war es uns wichtig, ihn in möglichst viele Abläufe einzubinden und ihm so einen guten Einblick in unsere Aufgabenbereiche zu ermöglichen. Wir haben daher die Praktikumszeit im Vorfeld sehr detailliert geplant und überlegt, ob und wie wir Abläufe so gestalten können, dass sich Moritz trotz seiner Beeinträchtigung gut einbringen kann. Beispielsweise konnte Moritz Montagearbeiten - statt wie üblich im Stehen - jederzeit auch im Sitzen durchführen“.
Für Rolle ist dies entscheidender Punkt. „Oftmals sind die Möglichkeiten für eine Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigungen vielfältiger, als dies Unternehmen selbst einschätzen. Entscheidend ist dabei die Frage, wie sich Abläufe so gestalten lassen, dass Menschen mit Beeinträchtigungen ihre Fähig- und Fertigkeiten optimal einbringen können“.
Nach drei Wochen Praktikum zieht Lautenschläger ein positives Fazit. „Moritz war eine echte Hilfe. Er hat großes handwerkliches Geschick bewiesen und unterstützt, wo Hilfe gebraucht wurde. Dadurch hat er unser Team entlastet!“ Und die körperliche Beeinträchtigung von Moritz? „Es war uns klar, dass Moritz vielleicht manche Tätigkeiten nicht übernehmen konnte. Er hat diese Einschränkungen aber mit hoher Motivation und großem Engagement kompensiert.“
Das überrascht Rolle nicht: „Menschen mit Beeinträchtigungen haben es oft schwer, Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu bekommen. Gibt man ihnen aber eine Chance, sind die meisten hochmotiviert und wachsen schnell in ihre Aufgaben hinein. Wichtig ist dabei, dass der Arbeitsplatz zu dem Arbeitnehmer passt. Dann ist es letztlich nicht mehr so entscheidend, ob der Mitarbeiter eine Behinderung hat oder nicht“, gibt sich Rolle überzeugt.
Und so arbeitet InkA weiter daran, Menschen mit Behinderungen eine gleichberechtigte Teilhabe im Bereich Arbeit in der Wetterau zu ermöglichen, damit auch sie ihre beruflichen Vorstellungen verwirklichen können.