Schülerpraktika verlaufen vielversprechend
Eine Frage der Haltung - Inklusion lohnt sich
Fähigkeiten und Talente besitzt jeder Mensch – mit oder ohne Behinderungen. Doch Menschen mit Behinderungen haben selten Gelegenheit, ihr Können zu zeigen – besonderes im Bereich Arbeit. InkA Wetterau setzt sich dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen die Chance bekommen, ihr Können auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt unter Beweis zu stellen. Drei regionale Arbeitgeber haben sich im Rahmen von Schülerpraktika auf inklusive Arbeit eingelassen.
Ein sehr positives Fazit zieht Herr Mensinger, Geschäftsführer des Zweiradcenters Mensinger: „Die Beschäftigung von Moritz hat sich als echte Bereicherung erwiesen! Moritz konnte nach entsprechender Anleitung viele Aufgaben übernehmen und meine Mitarbeiter richtig unterstützen. Neue Fahrräder zusammenbauen oder Reifen wechseln – für Moritz kein Problem. Sein handwerkliches Geschick, seine große Leidenschaft für Fahrräder und seine riesige Motivation – all das hat uns sehr beeindruckt!“, fasst Mensinger seine Erfahrungen zusammen.
Drei Monate absolvierte Julia ein berufsvorbereitendes Schülerpraktikum im Bereich Hauswirtschaft in der Senioren Residenz Bad Nauheim. „Für uns war wichtig, Julia eine feste Ansprechpartnerin zur Seite zu stellen, die sie anleitet und unterstützt. Die Arbeiten wurden so strukturiert, dass Julia nach ausreichenden Einarbeitungszeit Aufgaben selbstständig in ihrem Tempo übernehmen konnte. Dazu gehörten z.B. das Austeilen der Wäsche, Handtücher falten, Austeilen und Einsammeln von Essen und Getränken und Spülmaschine ein- und ausräumen. Auch beim Betten machen unterstützte sie tatkräftig“, berichtet Julias Ansprechpartnerin Frau Braun. „Wir haben gute Erfahrungen gemacht und freuen uns sehr, dass Julia Teil unseres Teams geworden ist!“, ergänzt die Pflegedienstleitung Frau Michaux.
Dass in einem Praktikum nicht immer alles perfekt läuft, zeigen die Erfahrungen eines anderen Arbeitgebers. Der 8.-Klässler Viktor absolvierte ein zweiwöchiges Schülerpraktikum in einer Küche. „Wir haben uns im Vorfeld zusammen mit Viktors Lehrern und der InkA Wetterau überlegt, mit welchen Tätigkeiten wir Viktor betrauen könnten. Sehr kleinschrittige Aufgaben waren notwendig. Dennoch benötigte er mehr Unterstützung, als wir das erwartet haben“, berichtet der Arbeitgeber. Durch das Anpassen einiger Arbeiten konnten Viktor, die Kollegen und der Arbeitsgeber dann gute inklusive Beschäftigungserfahrungen sammeln.
Für InkA Wetterau sind Berührungspunkte zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen ein wichtiger Schritt in Richtung inklusiver Gesellschaft. Kontakte zu Menschen mit Behinderungen und Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit ihnen, z.B. über Schülerpraktika, sind ein ganz wichtiger Schritt hin zu einer Haltungsänderung. Erfolgreiche Teilhabe an Arbeit setzt eine Haltungsänderung voraus. Wir freuen uns über die Bereitschaft und die Offenheit der Betriebe, sich auch weiterhin auf inklusive Beschäftigungsmöglichkeiten einzulassen.
Dieser Bericht wurde so auch in der Wetterauer Zeitung vom 05. Januar 2019 veröffentlicht. Hier geht es zum Zeitungsartikel.
Ihr InkA Wetterau Team