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InkA Wetterau gGmbH

Besuch der Bundestagsabgeordneten Frau Natalie Pawlik


Job auch mit geistiger Behinderung finden.

So lautete die Überschrift in einem Artikel in der Wetterauer Zeitung vom 28.09.2022. Nachfolgend der Bericht:

Die Wetterauer SPD-Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik hat sich mit der Inklusive Arbeit Wetterau gGmbH (InkA) über die Entwicklungen hinsichtlich Inklusion im Wetteraukreis ausgetauscht. Geschäftsführer Jochen Rolle und Mitarbeiterin Sandra Jost empfingen Pawlik in ihrem Büro in der Bad Nauheimer Bahnhofsallee.

InkA begann 2017 ihre Arbeit als unabhängige und gemeinnützige Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung. „Der Mensch mit seinen Wünschen und Vorstellungen steht bei uns im Mittelpunkt“, erläuterte Rolle. Das Unternehmen habe es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Behinderung beim Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu unterstützen, um ihnen soziale Teilhabe zu ermöglichen.

In den vergangenen fünf Jahren hat das Team um Rolle bereits 220 junge Menschen mit geistiger Behinderung oder Lernbehinderung sowie deren Familien unterstützt und begleitet. „Wir unterstützen unsere Klienten bereits lange bevor sie die (Förder-)Schulen verlassen. Dabei versuchen wir, ihnen durch verschiedene Praktika einen Eindruck vom Arbeitsmarkt zu verschaffen. Auch bei der anschließenden Suche nach einer beruflichen Bildung, einer Ausbildung oder einem Arbeitsplatz unterstützen wir an vielen Stellen. Anträge stellen, Gespräche mit der Agentur für Arbeit und möglichst alle Informationen zu den entsprechenden Angeboten geben ist ein Teil unserer Arbeit. Wir wollen den klassischen Weg in die Behindertenwerkstätten von Menschen mit geistiger Behinderung als Automatismus aufbrechen“, bekräftigte Rolle.

Das Problem der Vereinsamung

InkA biete Unterstützung in verschiedenen Lebensabschnitten. Dies sei problembehaftet, da sich die unterschiedlichen Kostenträger mit der Finanzierung der ganzheitlichen Arbeit des Unternehmens über verschiedene Lebensabschnitte schwertäten, wie es hieß. Jochen Rolle lobte dennoch das Förderinstrument Budget für Arbeit des Landeswohlfahrtsverbandes, „auch wenn man es in manchen Feinheiten noch weiterentwickeln kann“. Über das Budget für Arbeit kann beispielsweise ein Lohnkostenzuschuss an einen Arbeitgeber gezahlt werden, der einen Menschen mit Behinderung in ein Angestelltenverhältnis übernimmt, sofern der Arbeitnehmer auch einen Rechtsanspruch auf einen Werkstattarbeitsplatz für Menschen mit Behinderung hat.

Pawlik ist im Bundestag Mitglied des Ausschusses für Arbeit und Soziales, der sich auch mit dem Bürgergeld befasst. „Das Bürgergeld wird die Bürokratie reduzieren - auch für Menschen mit Behinderung. Es darf nicht sein, dass die staatliche Unterstützung vom korrekten Ausfüllen seitenlanger Antragsformulare abhängt. Hier werden wir Bürokratie abbauen, damit diejenigen, die Hilfe brauchen, leichter von der Unterstützung des Staats profitieren können“, erläuterte Pawlik.

Während im Arbeitsleben bereits einige Vorgaben und Instrumente für mehr Inklusion bestünden, sei das bei der Freizeitgestaltung deutlich anders, betonte Sandra Jost: „Außerhalb ihres Arbeitsplatzes haben Menschen mit Behinderung, insbesondere bei geistiger Behinderung, oft leider nur wenige soziale Kontakte. Sie vereinsamen häufig.“

Bereits während ihrer Schulzeit, als Vize-Landesschulsprecherin, engagierte sich Pawlik für das Themenfeld Inklusion und entwickelte Konzepte zur inklusiven Beschulung im Rahmen der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Die SPD-Politikerin sagt: „Bei Inklusion denken viele zuerst an eine Rampe oder an abgesenkte Bordsteine, damit sich zum Beispiel Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer selbstständig im öffentlichen Raum bewegen können. Dabei vergessen wir häufig, dass Inklusion auch für Menschen mit einer geistigen Behinderung verwirklicht werden muss. Es ist noch ein langer Weg, bis wir in Deutschland alle Vorgaben der Behindertenrechtskonvention erfüllen. Gemeinsam mit unseren Koalitionspartnern in der Bundesregierung haben wir uns allerdings einiges vorgenommen, um behindertenpolitisch einen großen Schritt nach vorne zu machen.“

 

Das InkA Team bedankt sich für den Besuch von Frau Pawlik und würde sich über einen weiteren inhaltlichen Austausch sehr freuen.

 

 

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